Hacker öffnen Schleusen an Staudamm in Norwegen


Unbekannte Hacker haben mehrere Stunden lang die Kontrolle über einen Staudamm in Norwegen übernommen. Eine unmittelbare Gefahr für die Bevölkerung bestand laut Behörden nicht.

Wie das britische Nachrichtenportal Hackread berichtet, ereignete sich der Vorfall bereits im Frühjahr am Staudamm des Sees Risevatnet nahe der Stadt Svelgen im Südwesten Norwegens.

Internen Dokumenten zufolge, entdeckten die Betreiber des Damms, Breivika Eiendom, am 7. April, dass sich Unbefugte Zugang zum Kontrollsystem verschafft und das Wasserablassventil geöffnet hatten.

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Einige Tage später, am 10. April, wurden die norwegischen Behörden über den Vorfall informiert, darunter die Nationale Sicherheitsbehörde (NSM), die Wasser- und Energiedirektion (NVE) sowie Kripos, eine Spezialeinheit der norwegischen Polizei.

Den Angreifern gelang die Übernahme der Staudammsteuerung, weil das System mit einem zu schwachen Passwort abgesichert war. Laut Sicherheitsexperten konnten die Hacker dadurch eindringen, die Authentifizierung umgehen und sich direkten Zugang zur betrieblichen Steuerungstechnik verschaffen.

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Laut dem norwegischen Fachportal Energiteknikk bestand keine unmittelbare Gefahr für die Bevölkerung. Das Ventil des Staudamms ließ nur 497 Liter Wasser pro Sekunde zusätzlich ab. Die Anlage ist für bis zu 20.000 Liter pro Sekunde ausgelegt.

Bislang hat sich keine Hackergruppe zu dem Angriff bekannt.

Der Schutz von Unternehmen und Institutionen, die als kritische Infrastruktur eingestuft werden, ist von entscheidender Bedeutung. Unzureichend gesicherte Systeme können von Angreifern missbraucht werden, um massiven Schaden bei den betroffenen Stellen zu verursachen und große Teile der Bevölkerung zu gefährden.

Bereits im Dezember 2024 hatten Sicherheitsexperten der Cybersicherheitsfirma Cyble gewarnt, dass zwei russische Cyberaktivisten-Gruppen Energie- und Wasserversorger in den USA gezielt angegriffen hätten.

In einem Fall manipulierten die Angreifer ein Wasserwerk in Stanton, Texas, öffneten die Ventile und setzten unbehandeltes Wasser frei. Wie im vorliegenden Fall in Norwegen kam es dabei jedoch zu keinem Schaden für Menschen oder Umwelt.

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