Nvidia und HP entwickeln Supercomputer mit Leibniz-Rechenzentrum

Nvidia und Hewlett-Packard Enterprise (HPE) arbeiten künftig mit dem Leibniz-Rechenzentrum zusammen, um einen neuen Supercomputer zu entwickeln.
Das Projekt trägt den Namen Blue Lion und soll Anfang 2027 für wissenschaftliche Zwecke bereitstehen. Laut der Nachrichtenagentur Reuters soll Nvidias nächste Chipgeneration „Vera Rubin“ zum Einsatz kommen.
Die Ankündigung erfolgte im Rahmen der ISC 2025 Supercomputing-Konferenz in Hamburg. Zuvor hatte Nvidia bereits mitgeteilt, dass das Lawrence Berkeley National Laboratory in den USA ein System auf Basis der eigenen Chips plant.
Weiterhin informierte Nvidia die Konferenzteilnehmer darüber, dass Jupiter, ein Supercomputer am Forschungszentrum Jülich, der ebenfalls mit Nvidia-Chips arbeitet, offiziell zum schnellsten Rechner Europas gekürt wurde.
Das Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in Garching bei München ist eines der führenden Hochleistungsrechenzentren Europas.
Das Blue-Lion-Projekt mit Nvidia und HPE ist Teil einer umfassenderen europäischen Strategie, um im Bereich der Supercomputer mit den USA Schritt zu halten. Solche Systeme werden für die wissenschaftliche Forschung in unterschiedlichsten Disziplinen eingesetzt, etwa in der Biotechnologie oder der Klimaforschung.
Nvidias Chips dienen längst nicht mehr nur dem Gaming, dem Bitcoin-Mining oder dem Training großer Sprachmodelle (LLMs). Sie beschleunigen auch rechenintensive Prozesse, bei denen präzise und komplexe Berechnungen erforderlich sind. Selbst mit der hohen Rechenleistung von Nvidia-Chips können solche Simulationen Monate dauern.
Wie Reuters berichtet, versucht Nvidia derzeit, Wissenschaftler davon zu überzeugen, verstärkt auf Künstliche Intelligenz zu setzen, um Berechnungen und Modellierungen zu beschleunigen. Zwar seien KI-basierte Ergebnisse weniger präzise als vollständig durchgerechnete Simulationen, lieferten aber dennoch nützliche Resultate in deutlich kürzerer Zeit.
Dion Harris, Leiter des Produktmarketings für Rechenzentren bei Nvidia, erklärte, dass sich mit nur wenigen Anfangsbedingungen Wettervorhersagen für Zeiträume von zehn bis dreißig Jahren erstellen ließen.
„Forscher werden künftig eine kombinierte Methode aus klassischer Physik und KI einsetzen, um turbulente atmosphärische Strömungen zu berechnen“, sagte Harris bei einem Pressebriefing. „Diese Technik ermöglicht es, tausende Szenarien in bislang unerreichter Detailtiefe zu analysieren.“